In meiner Arbeit erhalte ich einen breiten Überblick über erotische Fragestellungen, die einem erfüllenden Liebesleben unter Umständen im Wege stehen.
Hier möchte ich gern einige dieser Fragestellungen vorstellen mit dem Ziel, ein Wiedererkennen zu ermöglichen sowie einen Ansatz zu bieten, wie das eine oder andere Problem gelöst werden kann.
„Sie mag keinen Sex mehr“
Dieses Thema ist vor allem für den Mann existenziell und oft weiß er nicht, wie er damit umgehen soll. Die Partnerin scheint für sich den Lebensbereich Sexualität nicht mehr zu öffnen oder davon abgeschnitten zu sein. Sie möchte heute nicht und das schon sehr lange.
Aus Frauensicht hat sie gute Gründe dafür. Sie fühlt sich dem Partner nicht mehr nah und kann daher ihren Schoss nicht mehr öffnen.
Für eine Heilung ist es hilfreich, wenn beide Partner die alten Verletzungen anschauen und auflösen. Der Mann kann lernen, wie er sie erreichen kann, so dass sie die Liebe zu ihm wieder spürt. Sie macht sich auf den Weg in die Anerkennung ihrer Selbstliebe und erlaubt es sich, ihre Körperlichkeit und damit auch die Sexualität wieder auszudrücken.
„Sie fühlt sich unter Druck gesetzt“
Je nachdem, wie der Partner den Sexwunsch äußert, kann es sein, dass sich die Frau schon beim kleinsten Anzeichen von ihm unter Druck gesetzt fühlt. Vielleicht ist es ein Blick oder die direkte Frage nach Sex. Bei ihr geht dann ein Gedankenkarussell los und sie fragt sich, was sie jetzt tun muss. Unter Umständen erlebt sie den Partner nur auf den eigenen Orgasmus fixiert und spürt, dass es ihn nicht interessiert, was sie erlebt. Vielleicht wird er auch unwirsch, wenn sie ablehnt und fühlt sich daher verpflichtet, jetzt mit ihm Sex zu haben.
Für eine Lösung geht es im ersten Schritt um das gegenseitige Annehmen, wie die Situation ist. Beide gestehen sich ein, dass der Druck als störend erlebt wird. Der Mann darf bewusst daran arbeiten, wie er den Sex anbahnt und wie er mit der eigenen Lust umgeht. Es geht um Präsenz und Wahrnehmung, dass er ihr mehr Raum gibt und sie sich mit ihrem Ausdruck gesehen und wertgeschätzt fühlt. Sie beschäftigt sich mit ihren Grenzen, mit ihrem Selbstwert und auch mit ihrem Selbstausdruck. Hier geht es darum, im Vertrauen beieinander zu bleiben, gerade auch wenn Druck erlebt wird.
„Die Nähe und Zuneigung im Alltag fehlt“
Bei diesem Thema ist zu fragen, was zuerst da war. Die schlechte Stimmung oder wenig/ schlechter Sex? Vielleicht ist das auch nicht so deutlich auseinanderzuhalten. Sicher ist, es hängt zusammen und kann daher auch gemeinsam gelöst werden.
Auch hier geht es um die bewusste Auseinandersetzung damit, warum die wertschätzende Kommunikation verschwunden ist und ob einer oder am besten beide Partner etwas daran ändern wollen. Es geht um vertrauensvolle offene Gespräche miteinander und um positive Eindrücke miteinander, sodass langsam wieder Nähe und Vertrauen entsteht. Dann können sich auch beide körperlich öffnen.
„Er zweifelt, ob er ein guter Liebhaber ist“
Viele Männer sind unsicher, wie gut ihre Liebhaberqualitäten sind. Das ist vor allem dann ein Thema, wenn die Partnerin viele oder mehr Erfahrungen hat als er. Am Anfang der Beziehung wird darüber offen und frei gesprochen und später fühlt er sich davon unter Druck gesetzt.
Eine Lösung liegt darin, dass der Mann wieder sich selbst und seinen Handlungen vertraut und ggf. Methoden und Techniken lernt, die ihn sicherer im Bett machen.
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„Er hat Erfolgsdruck, besonders wenn der Sex selten stattfindet“
Oft höre ich von Männern, dass je weniger der Sex stattfindet, desto mehr stehen sie unter Druck. Ihr erotischer Ausdruck ist gehemmt und wenn er denn stattfinden kann, geht es sehr schnell. Die Partnerin reagiert meist mit Unverständnis, was das Problem noch verstärkt.
Aus diesem Thema auszusteigen gelingt, indem der Mann sich darauf fokussiert, mehr ins Fühlen zu kommen. Sich selbst zu spüren und die Gedanken loszulassen. Es geht auch darum, zu vertrauen und die Kontrolle loszulassen. Sex ist keine Leistung, sondern es darf entstehen, was gerade möglich ist.
„(Kein) Sex wird zum Tabuthema“
In vielen Beziehungen wird nicht darüber gesprochen, dass kein Sex mehr stattfindet. Das Tabu der Berührung findet sich auch in der Kommunikation darüber wieder. Vielleicht gab es eine zeitlang Gespräche darüber, die zumindest für eine Seite unangenehm waren. Die Frau wollte ggf. nicht immer über die Lust sprechen und er wollte nicht über die gemeinsame Herzensverbindung sprechen.
Ein erster Schritt ist die Akzeptanz, dass die Situation so ist wie sie ist. Erst dadurch kann sich diese auflösen. Und dann geht es an die anderen darunter liegenden Themen (siehe Auswahl).
„Sie kommt nicht auf ihre Kosten“
Viele Frauen kommen nicht oder nur selten zum Höhepunkt und wenn dies erst einmal Gewohnheit geworden ist, kann es schwierig sein, neue Wege zu gehen und ohne Druck ihre Orgasmusfähigkeit zu erhöhen.
Hier können Mann und Frau gemeinsam oder einzeln daran arbeiten, die eigene Offenheit zu erweitern und mögliche Techniken auszuprobieren. Es geht um Vertrauen und Ausprobieren. Natürlich auch um die Selbstliebe der Frau und darum, alte Verletzungen zu lösen.
Die Liste kann noch um weitere Punkte ergänzt werden. Ich denke aber, das sind die wichtigsten Beispiele.
Was sind die nächsten Schritte?
Am besten ist es manchmal, wenn sich das Paar gemeinsam auf den Weg macht, diese Themen anzugehen. Wie deutlich wurde, hat jeder der Partner seine eigenen Fragestellungen damit.
Da jeder grundsätzlich die volle Verantwortung für sich selbst hat, kann einer der Partner nicht erwarten, dass der andere Partner jetzt genau das gleiche Thema vertiefen und sich darin weiterentwickeln will.
Das bedeutet, jeder kann für sich selbst entscheiden, dieses Thema anzugehen und daran zu arbeiten!
Du hast also die Freiheit, Dich auf den Weg zu machen. Suche Dir Hilfe und starte. Und noch eines möchte ich Dir mitgeben: Auch wenn Dir der erste Schritt als der Schwierigste erscheint, Du machst immer nur einen Schritt. Ein Schritt folgt auf den Anderen.
Viel Erfolg auf Deinem Wege!
Hier habe ich einmal ein Video von mir verlinkt zur Frage, wenn ein Partner nicht über das Thema sprechen will. Es ist für Männer und Frauen geeignet und zeigt auf, warum das so ist und was genau Du tun kannst.